Mein Vogelhäuschen
Im Garten ist es heute weiß
und an den Dächern wächst das Eis.
Ich bleibe deshalb schön im Haus
und schaue auf mein Vogelhaus.
Die kleinen Vögel sind verzückt,
so mancher kommt und eilig pickt.
Denn Körner gibt es heut zuhauf
und jeder schnappt sie gerne auf.
Der Spatz kann’s kaum erwarten,
er kommt aus Nachbar’s Garten.
Ob er das Korn erwischt
am reich gedeckten Tisch?
Zu futtern gibt es heute viel,
so macht das Suchen keine Müh.
Sie schlagen sich die Bäuche voll.
Ich steh am Fenster, find es toll.
Ich warte staunend an den Scheiben,
kann lange mir die Nase reiben.
So seh ich Spatz und Meise streiten,
um manche Körnerkleinigkeiten.
Der Winter ist ein harter Mann,
und viele Vögel müssen dann
an Wintertagen lange frieren
und draußen Eiseskälte spüren.
So trotzen sie der Winterzeit
und warten auf ihr Frühlingskleid.
Bald sitzen sie vor meiner Tür,
im Winter gab ich Korn dafür.
Nun wollen sie mir „Danke“ sagen
für all das Korn an kalten Tagen.
Es ist ein Geben und ein Nehmen
und neu beginnt die Welt zu leben.
Und jedes Kind wird es versteh’n,
den Vögeln soll es gut ergeh’n.
So kommt die Freude in dein Herz,
Gesang vertreibt so manchen Schmerz.
© Hans-Werner Kulinna