Der aufgeblasene Truthahn
Er steht ganz stolz am Gartenzaun,
mal ist er schwarz, mal dunkelbraun.
Ganz aufgeblasen ist sein Kleid,
doch wehe, wehe, wenn er schreit.
Dann pustet er mit aller Kraft,
all das heraus, was er so schafft.
Die Hühner werden leise dann,
hier will er sein der stärkste Mann.
Truthähne gibt’s auch anderswo,
und rufen tun sie ebenso.
Mal sind sie Chef, mal stolze Leute,
sie stellen sich vor ihre Meute.
Sie blasen sich wie Tüten voll,
und finden sich wer weiß wie toll,
oft spielen sie den dicken Maxe,
und reden fort in einem Satze.
Ein solcher Hahn an Menschenort,
der macht sich größer immerfort.
Er glaubt, er sei ganz wichtig,
und ohne ihn lief gar nichts richtig.
Zuhause geht die Macht ihm aus,
er traut sich kaum aus sich heraus.
Hier hat die Frau die Hosen an,
regiert mit List den kleinen Mann.
© Hans-Werner Kulinna